Doxapram 20mg/ml

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des
Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:
Doxapram-V 20 mg/ml Injektionslösung für Pferd, Fohlen, Kalb, Lamm,
Hund, Katze, Zootiere
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
1 ml enthält:
Wirkstoff(e):
Doxapramhydrochlorid 1H2O 20,0 mg
Sonstige Bestandteile:
Chlorobutanol 5,25 mg
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter
Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform:
Injektionslösung, Lösung zum Eingeben
Klare, farblose Lösung
4. Klinische Angaben:
4.1 Zieltierart(en):
Pferd, Fohlen, Kalb, Lamm, Hund, Katze, Zootiere
4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):
Bei Pferd, Fohlen, Kalb, Lamm, Hund, Katze, Zootieren:
1. Atemstimulans bei postnarkotischen und postoperativen Atemstörungen
2. Medikamentös bedingte Atemdepressionen
3. Asphyxie der Neugeborenen
Eine Behandlung mit Doxapram-V ist erst indiziert, wenn bei
Atemdepressionen eine Beatmung nicht möglich ist. Bei Atemdepressionen
durch morphinähnliche Analgetika ist Morphinantagonisten der Vorzug zu
geben.
4.3 Gegenanzeigen:
Obstruktion der Atemwege, Hypertonien, Koronarerkrankungen,
Schilddrüsenüberfunktionen, Analgetika vom Morphintyp.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Keine Angaben.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Keine Angaben.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Keine Angaben.
4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):
Erhöhung des arteriellen Blutdrucks. Überdosierungen können zu einer
Hyperventilation mit nachfolgender reduzierter CO2-Spannung im Blut,
cerebraler Vasokonstriktion, Hypoxie und möglichen Hirnschädigungen
führen. Doxapram-V muss bei Hunden, die mit Morphin-Derivaten sediert
werden, vorsichtig dosiert werden.
Dosierungen von mehr als 5 mg/kg KGW können zu Konvulsionen führen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Doxapram-V sollte
dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit,
Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen
Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail
(uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die
Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-
Seite http://vet-uaw.de).
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Keine Angaben.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechsel-
wirkungen:
Hohe Dosen können bei Tieren nach Anästhesien mit halogenierten Kohlen-
wasserstoffen und nach Anwendung von Sympathomimetika, MAO-
Hemmern und Atropin zu Herzarrythmien führen.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung:
Zur intravenösen, intramuskulären, subkutanen Anwendung; zum Einträufeln
in die Mundhöhle.
I. Bei postoperativen Atemstörungen und medikamentös bedingten
Atemdepressionen nur i.v. verabreichen.
Hund, Katze:
1. nach Injektionsnarkose
Einzeldosen sollten 5 mg/kg KGW nicht überschreiten. Bei nicht
ausreichender Wirkung kann diese Dosis bis zum Auftreten einer suffizienten
Atmung oder bis zum Auftreten von Muskelzuckungen wiederholt werden.
2. nach Inhalationsnarkose 1- 2 mg/kg KGW nach Wirkung.
Zootiere:
Wirkung.
Caniden, Feliden, Bären und Huftiere 0,5 – 1 – 1,5 mg/kg KGW nach
Pferd:
Nach Injektions- und Inhalationsnarkose 0,5 – 1 mg/kg KGW nach Wirkung.
II. Asphyxie der Neugeborenen
Hund:
1 -5 mg (0,05 – 0,25 ml) nach Gewicht und Atemdepression, i.v.,
i.m., s.c. oder in die Mundhöhle einträufeln.
Katze:
einträufeln.
1 – 2 mg (0,05 – 0,1 ml) i.v., i.m., s.c. oder in die Mundhöhle
Fohlen:
2 mg/kg KGW i.v., i.m., s.c. oder in die Mundhöhle
einträufeln.
Kalb:
40 – 100 mg (2,0 – 5,0 ml) i.v., i.m., s.c. oder in die
Mundhöhle einträufeln nach Gewicht und Atemdepression.
Lamm:
5 – 10 mg (0,25 – 0,5 ml) i.v., i.m., s.c. oder in die
Mundhöhle einträufeln nach Gewicht und Atemdepression
Die intravenöse Verabreichung in die Nabelvene ist möglich.
Dauer der Anwendung
Einmalig. Eine Wiederholungsbehandlung ist möglich. Falls
Muskelzuckungen
auftreten, ist die weitere Verabreichung von Doxapram-V einzustellen.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls
erforderlich:
Überdosierung führt zu Hyperventilation mit nachfolgender reduzierter
CO2-Spannung im Blut (Gefahr der respiratorischen Alkalose); im Gehirn
kommt es zu Vasokonstriktion mit Gefahr der Hypoxie und
Hirnschädigungen.
4.11 Wartezeit(en):
Essbare Gewebe
(Pferd, Kalb, Lamm): 2 Tage
5. Pharmakologische Eigenschaften
Stoff- oder Indikationsgruppe: Atemanaleptikum
ATC vetcode: QR07AB01
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:
Doxapram ist ein Atemanaleptikum. Seine Hauptangriffspunkte sind die
Chemorezeptoren im Carotis- und Aortenbereich, eine direkte Erregung des
Atemzentrums scheint eher von untergeordneter Bedeutung zu sein. Nach
intravenöser Applikation führt Doxapram innerhalb von einer Minute zu einer
erheblichen Stimulation der Atmung (bis zu 200%igem Anstieg des
Atemminutenvolumens). In höheren Dosen erregt Doxapram auch andere
Teile des Zentralnervensystems; die konvulsive Dosis ist jedoch 70 – 75 mal
höher als die therapeutische Dosis zur Atemstimulation, so dass Doxapram-
V eine große therapeutische Breite besitzt.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:
Doxapramhydrochlorid wird nach intravenöser Injektion beim Hund schnell
metabolisiert. Die Metaboliten (freie und konjugierte Amine) werden renal
und biliär ausgeschieden.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:
Chlorobutanol
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten:
Doxapram-V darf nicht mit alkalischen Lösungen gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit:
Dauer der Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis:
18 Monate
Dauer der Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Nach Ablauf dieser Frist sind im Behältnis verbleibende Reste des
Arzneimittels zu verwerfen.
6.4 Besondere Lagerungshinweise:
Nicht unter 8 °C und nicht über 25 °C lagern.
6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:
Glasflaschen zu 10 ml und 50 ml, verschlossen mit einem beschichteten
Gummistopfen und einer Aluminiumbördelkappe
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter
Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei
Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem
Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese
Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw.
über die Kanalisation entsorgt werden.
7. Zulassungsinhaber:
Dechra Veterinary Products Deutschland GmbH
Hauptstr. 6 – 8
88326 Aulendorf
8. Zulassungsnummer:
Zul.-Nr. 5737.00.00
9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:
Datum der Zulassung: 14.10.1985
Datum der Verlängerung: 14.06.2001
10. Stand der Information
Mai 2020
11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung
Nicht zutreffend.
12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
verschreibungspflichtig